Weinberg pflanzen im April und Mai

Die Anlegung eines neuen Weinberges

Ein Weinberg entsteht nicht von alleine – das ist wohl jedem klar. Aber wie läuft die Rebenpflanzung ab und was ist dabei zu beachten?

Sowohl im Herbst als auch im Frühjahr ist es möglich einen neuen Weinberg zu pflanzen. Welchen Zeitpunkt man wählt ist individuell abhängig. Eine Pflanzung im Frühjahr erfolgt in der Regel Mitte April bis Mitte Mai. Werden die Reben im Frühjahr gepflanzt minimiert das die Gefahr vor Frostschäden an der jungen Pflanze.

Gründe, warum ein Weinberg neu angelegt wird

Die Neuanlage eines Weinbergs kann verschiedene Gründe haben. Zum einen kann ein Weinberg komplett neu angelegt werden. Das bedeutet, dass auf diesen Flächen zuvor noch keine Reben gepflanzt wurden.

Zum anderen kann aber auch ein bestehender Weinberg erneuert werden. Bei kleineren Schäden in einer Anlage wird in der Regel zunächst versucht, einzelne Rebstöcke zu ersetzen. Manchmal ist es jedoch notwendig, den gesamten Weinberg zu roden und neu zu bepflanzen. Gründe hierfür können sein:

  • Alter der Anlage (starker Ertragsrückgang)
  • Flurbereinigung
  • Rebsortenumstellung (Nachfragerückgang, Anpassungen an äußere Bedingungen)
  • Schäden in der alten Anlage (Frost, Sturm, Hagel)
  • Krankheiten
  • Wirtschaftliche Gründe (z.B. fehlende Möglichkeiten zur Bearbeitung mit Maschinen)

Die Wahl der Rebsorten

Bei der Auswahl der richtigen Rebsorte muss einiges beachtet werden, denn die Standzeit eines Weinberges beläuft sich auf rund 30 Jahre. Deshalb ist besondere Sorgfalt und Weitsicht gefragt. Die Wahl der richtigen Rebsorten ist von verschiedenen Faktoren abhängig, dazu zählen zum Beispiel die klimatischen Bedingungen und die Marktnachfrage.

In Genossenschaftlichen Strukturen, wie bei der Genossenschaftskellerei Heilbronn, spielt auch die Produktionsplanung durch den Vorstand und den Aufsichtsrat eine wichtige Rolle und dient den Winzern als Entscheidungshilfe.

Pflanzung von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten

In der aktuellen Zeit werden sogenannte pilzwiderstandsfähige Rebsorten immer wichtiger. Diese Rebsorten werden auch „PIWIs“ genannt und besitzen eine große Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Sie sind im Vergleich zu unseren traditionellen Rebsorten robuster gegen Schädlinge und weißen eine geringere Anfälligkeit für Fäulnis auf. Das macht sie gerade im Hinblick auf den Klimawandel für den Anbau attraktiv.

Bei unsere Winzer sind unter anderem folgende „robuste“ Rebsorten im Anbau:

  • Sauvitage
  • Souvignier Gris
  • Johanniter
  • Solaris
  • Regent
  • Levitage

Und auch dieses Jahr werden wieder einige Flächen der neuen Rebsorten hinzukommen. Mehr zum Thema PIWIS finden Sie in unserem Artikel: Levitage trocken und Sauvitage trocken in der Mehrwegflasche.

Wie läuft die Pflanzung eines Weinberges ab?

Zunächst muss die Parzelle, auf dem ein neuer Weinberg entstehen soll, vorbereitet werden. Wird ein Weinberg neu bepflanzt, müssen alte Rebstöcke und die Rahmenanlage (Draht, Stickel Pflanzpfahl) entfernt werden.

Anschließend muss der Weinbergboden aufgelockert werden. Der Boden wird hierfür bis zu 60cm tief rigolt. Bei der Anlage eines neuen Weinberges empfiehlt es sich Bodenuntersuchungen durchzuführen, um den Nährstoffgehalt des Bodens zu bestimmen und gegebenenfalls vor der Pflanzung noch weitere Maßnahmen durchzuführen, um optimale Bedingungen für die neuen Reben zu schaffen.

Gepflanzt wird heutzutage in der Regel mit der Unterstützung von Traktoren und moderner Technik. Die jungen Reben erhalten zur Unterstützung einen Pflanzstab aus Stahl. In der nachfolgenden Galerie erhalten Sie Impressionen der Arbeitsschritte:

Woher stammt das Pflanzmaterial?

Die Genossenschaftskellerei Heilbronn unterhält eine eigene Rebveredelung. Unsere Rebschule versorgt unsere Mitglieder mit dem passenden Pflanzmaterial. Mehr zur Rebveredelung erfahren Sie hier.

Bilder: Michi Möhle

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